Sommerfrische im Pielachtal
Flußbäder im Wandel der Zeiten
Mit dem Bau der Mariazellerbahn in der klassischen
Gründerzeit (1850 bis 1914) rückte auch das Pielachtal in Reichweite der vom Sommer geplagten Wiener,
und sie kamen gerne zu uns, zur Sommerfrische.
Wir hatten vielleicht nicht das mondäne Klientel wie Semmering, Reichenau, Helenental, Bad Ischl oder
Gars am Kamp, aber durch die sanfte Landschaft im oberen Pielachtal, das Fehlen nennenswerter Industrie und die doch
schon vorhandene Infrastruktur entwickelten sich einige Orte zur gerne besuchten Sommerfrische.
Es entstanden viele schöne Gründerzeitvillen in allen Grössen, die allerdings bis heute
durchwegs durch gesichtslose Neubauten ersetzt wurden.
Jede Sommerfrische, die etwas auf sich hielt, bot ein richtig schön gepflegtes Flußbad mit
Umkleidekabinen, Ruhesessel und Liegefläche.
Heute erleben die beiden verbliebenen Flußbäder am Oberlauf der Pielach in Rabenstein und
Hofstetten-Grünau (Kirchberg wurde vollständig aufgelassen) eine verdiente Renaissance.
In Hofstetten wurde nach langer Unterbrechung (auch bedingt durch die harte Regulierung der Pielach an dieser Stelle)
das Flußbad mit Umkleidekabinen und einem Büffet neu errichtet.
Nur das Flußbad in Rabenstein blieb über die Jahre
erhalten. Zwar mußten die alten Holzpavillons einem "modernen" Zweckbau beim Bau des Freibades
weichen, aber durch die Nähe von Pielach und Freibad blieb das Flußbad immer nutzbar.
Durch die ideale Lage oberhalb einer kleinen Wehranlage reicht die Breite der Pielach auch für Bootsfahrten. |